Exzellenter Wissenschaftsnachwuchs

Dr. Diego Andrada

Universität des Saarlandes
ERC Starting Grant: MULTIBD-CHALLENGE
60 Monate

Laufzeit

1,5 Mio

Fördersumme Saarland

1,5 Mio

Fördersumme gesamt

1

Partner

Beschreibung

Silizium ist heute das wichtigste Material in der Halbleiterindustrie und damit auch für wichtige Anwendungen in der Mikroprozessor- und Solarzellenherstellung. Es gibt jedoch Kombinationen von Elementen wie Gallium und Arsen, die zu einer besseren Leistung in diesen Geräten führen würden. Diese sind derzeit aber noch sehr teuer in der Herstellung, sodass sich Silizium gut etablieren konnte. Das ERC-Projekt MultiBD-CHALLENGE befasst sich mit dem rechnergestützten Design, der Synthese und den Anwendungen von Verbindungen mit exotischen Elementkombinationen. Aufgrund der Neuartigkeit der Zielmoleküle wird erwartet, dass sie nicht nur die derzeitige Halbleiterherstellung verbessern, sondern auch innovative Reagenzien für die Aktivierung organischer kleiner Moleküle und vielseitige metallfreie Katalysatoren liefern.

Im Gespräch

„Die Universität des Saarlandes bietet mir ein unschätzbares Umfeld für meine Forschung, in dem ich von dem Fachwissen meiner Kollegen lernen kann. Außerdem verfügen die Institutionen hier über eine exzellente Infrastruktur und ermöglichen mir so Forschung auf höchstem Niveau.“

Diego Andrada wurde 1983 in Cordoba, Argentinien, geboren. Sein Studium der Chemie an der Nationalen Universität Cordoba schloss er 2005 ab und promovierte an derselben Universität 2011 mit einer Arbeit über Reaktionsmechanismen von Fischer-Carben-Komplexen. Danach arbeitete er als Postdoc zunächst in Göttingen und Marburg. Seit 2017 forscht er an der Universität des Saarlandes am Lehrstuhl für Anorganische Chemie von Professor David Scheschkewitz. Wir haben mit ihm über das Forschen an der UdS, seinen ERC-Grant und das Unterstützungsangebot von Route 2025 gesprochen.

In der Halbleiterindustrie ist Silicium derzeit das Maß aller Dinge etwa für Mikroprozessoren oder Solarzellen. Zwar gibt es Halbleitermaterialien auf Basis von Elementkombinationen wie Gallium und Arsen, die bessere Eigenschaften für solche Anwendungen haben, diese sind jedoch gegenwärtig sehr teuer in der Herstellung.

Im Rahmen seines Projektes MultiBD-CHALLENGE, das offiziell am 01.02.2019 startet, wird Andrada in den nächsten fünf Jahren an der Universität des Saarlandes erforschen, wie solche Verbindungshalbleiter auf molekularer Ebene funktionieren. Als Folge könnten diese Materialien dann zukünftig günstiger hergestellt werden.

Das Periodensystem ist voll von Elementen, die Chemiker auf unterschiedliche Weise kombinieren, um Moleküle mit bestimmten Eigenschaften zu bilden. Interessanterweise basieren die meisten Elementkombinationen auf einigen wenigen chemischen Bindungen. Mithilfe von quantenmechanischen Berechnungen in Kombination mit experimentellen Ansätzen möchte der junge Chemiker herausfinden, wie Elemente aus den Gruppen 13 und 15 auf innovative Weise so miteinander kombiniert werden können, dass hochreaktive, aber dennoch stabile molekulare Vorstufen für die Materialsynthese entstehen.

Danach gefragt, was ihm am Standort Saarbrücken besonders gut gefalle, hebt Andrada neben dem exzellenten Ruf der Universität auf den Gebieten der anorganischen Chemie und Materialwissenschaften, das von Austausch und gegenseitigem Lernen geprägte Arbeitsumfeld an seinem Institut hervor. Doch als größten Mehrwert empfindet er die hervorragende Infrastruktur der Universität, die ihm Forschung auf höchstem Niveau ermögliche.

Für sein Projekt erhielt er im Oktober 2018 den prestigeträchtigen European Research Council (ERC) Starting Grant in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Starting Grants werden von dem Europäischen Forschungsrat zur Unterstützung an Nachwuchswissenschaftler/innen, die am Anfang ihrer eigenständigen Karriere stehen, sowie zur Förderung von grundlagenorientierter Forschung vergeben. Für Diego Andrada ist die wissenschaftliche Unabhängigkeit, die ihm der Grant ermöglicht, besonders wertvoll: „Der Starting Grant bietet mir noch größere wissenschaftliche Freiheit und die großartige Chance, auch mal quer zu denken, mir neue Perspektiven zu eröffnen und mein Forschungsfeld auf diesem Weg weiter voranzubringen.“

Kontakt
Dr. Diego Andrada
0681-30271650
diego.andrada(at)uni-saarland.de
Weitere Infos

Forschungsgruppe

Diego Andrada forscht in der Arbeitsgruppe von Professor David Scheschkewitz, die sich in erster Linie mit der Erforschung neuer Siliziumverbindungen befasst. Die Forschungsinteressen reichen von den grundlegenden Eigenschaften solcher Verbindungen, wie Reaktivität, Bindung und Struktur bis hin zur Verwendung dieser Verbindungen in der neuen synthetischen Chemie.

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